Vielleicht doch nochmal drüber nachdenken, Teil 3

Falls Ihr diesen Beitrag ohne weiteren Zusammenhang nicht nachvollziehen könnt, dann liest bitte zuerst die Beiträge mit gleichem Titel und Ergänzung „Vorwort“, „Teil 1“ und „Teil 2“.

Heute will ich kurz darüber sinnieren, wie ich überhaupt zu dem Kettenbrief gekommen bin, den ich seit ein paar Tagen häppchenweise kommentiere und was das im größeren Zusammenhang bedeuten könnte.

Gegen Ende des Briefes heißt es: „Wenn Sie mit dem Text einverstanden sind, leiten Sie ihn weiter!“. Aus der Tatsache, dass mich dieser Kettenbrief überhaupt erreicht hat, kann ich also erstens schließen, dass die Person, die ihn mir weitergeleitet hat, beim Wählen der „Teilen“-Funktion mit den Inhalten einverstanden war. Zweitens liegt der Verdacht nahe, dass sie sich bei mir Zustimmung erwartet hat.

Die Tatsache, dass dieses Schreiben von einem lieben Menschen aus meinem weiteren persönlichen Umfeld zu mir kam, hat mich dazu verleitet, es im ersten Moment nicht mit der angebrachten Sorgfalt und Skepsis zu lesen. Teilweise habe ich sogar zustimmend mit dem Kopf genickt, bevor mir die Ansammlung an fragwürdigen Argumenten zu groß wurde.

Der Anlass für diese Beitragsreihe ist damit genau genommen mein Schock darüber, dass ich selbst fast Opfer der manipulativen Inhalte geworden wäree. Zum Glück wurde ich während des Lesens hellhörig…

Warum schickt mir jemand, der mich (und damit hoffentlich zumindest den Hauptkern meiner Einstellungen) kennt, einen Kettenbrief mit derartigen Inhalten? Haben wir eine solche Routine im Liken und Teilen, dass wir nicht beachten, wem wir was schicken und auch nicht merken, wenn wir in einem öffentlichen Rahmen ein wesentliches Statement abgeben? Ist in Zeiten von unreflektiertem Tastendruck- oder Fingertipp-Zustimmen eine wohlüberlegte Zustimmung und Unterstützung überhaupt noch etwas wert? Geht das Teilen solcher Informationen im digitalen Zeitalter womöglich schlicht und ergreifend zu einfach?

Oder kürzer gefragt: Ist schneller weitergeleitet als zu Ende gedacht?

 

 

 

 

 

 

 

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