Definiere mal Deine Kultur…

Neulich las ich in der „Zeit“ einen Artikel über eine Stadt in Großbritannien, in der das wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Leben nicht mehr von den Engländern selbst gestaltet und getragen wird. Die Stadt ist fest in der Hand von Muslimen meist indischer Herkunft. Etwas überspitzt dargestellt, könnte man eine Hauptaussage des Artikels wie folgt zusammenfassen: Die Großverdiener und Unternehmer sind Inder, die Arbeiter Pakistani und die Arbeitslosen Engländer.

Während die gläubigen Muslime stark auf Recht, Ordnung und Sauberkeit achten, wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen betreiben und damit insgesamt die Stadt erfolgreich machen, gibt es hier zwangsläufig ein Konfliktpotential mit der verarmten englischen Ursprungsbevölkerung. In diesem Zusammenhang wird eine Inderin zitiert, die sinngemäß folgendes sagt:

Sie sagen immer, ich solle mich an ihre Kultur anpassen. Soll ich also ins Pub gehen, mich besaufen und auf die Straße kotzen?

Wenngleich aus diesen Worten auch etwas Arroganz spricht, werfen sie doch ernsthafte Fragen auf:

Was macht denn in diesem Fall die einheimische englische Kultur aus? Und viel wichtiger: Was macht unsere eigene einheimische Kultur aus? Könnten wir einem Fremden erklären, was typisch für uns ist? Und würden wir dabei wirklich Dinge aufzählen, die dem entsprechend, was wir richtigerweise als unsere allereigenste Kultur verstehen dürfen?

Mein Auftrag an Euch: Definiert mal Eure Kultur.

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