Bewusstseinsbildung

Huch, wie kommt denn das: fremdenfeindliche Äußerungen sind plötzlich salonfähig? Oha, was ist denn das? Rechte Parteien erhalten plötzlich Stimmen im zweistelligen Prozentbereich? Hä, wie kann denn das sein: plötzlich sind überall nur noch Euro-Skeptiker?

Leute, lasst Euch sagen: Keine in ganzen Gesellschaften wahrnehmbaren Änderungen verdienen den Ausdruck „plötzlich“.

Wenn Gedankengut oder Verhaltensweisen, die wir nicht gutheißen, in großem Stil mehr oder weniger gleichzeitig an die Oberfläche treten, dann haben wir schlicht und ergreifend verschlafen, was im Hintergrund über die Zeit gereift ist. Ganz so, als wären wir so blauäugig anzunehmen, eine Saat werde einmal keine Früchte bringen, nur weil wir persönlich uns beim Gießen und Düngen nicht beteiliget haben.

Wenn uns die neuen Früchte nicht gefallen, dann werden wir uns schwer tun, etwas direkt gegen sie zu unternehmen. Jemandem, der stolz darauf ist, endlich mal zu denen mit den schönen, reifen Früchten zu gehören, wird sich nur schwer davon überzeugen lassen, dass er seinen neu gewonnenen Reichtum auf den Kompost werfen sollte. Wieso bitte sollte er den alten Früchte-Eliten wieder das Feld räumen, diesen neidischen, weltfremden Besserwissern, denen das ganz recht geschieht, dass mal andere zum Zug kommen!?

Was wir aber tun können, ist, an vielen Stellen im Kleinen eine neue Saat für Frieden, Solidarität und Verständnis auszubringen. Wenn wir dann auch noch das Gießen und Pflegen nicht außer Acht lassen, dann können wir darauf hoffen, dass der „huch-es-ist-plötzlich-alles-anders“-Effekt erneut auftritt:

Und dieses mal durch unsere „plötzlich“ flächendeckend aufsprießenden Wertvorstellungen.

 

 

 

 

 

 

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